STASI UNERWÜNSCHT!


Heute: Roman Kuffert (AFD)

IM: "ATZE"

Gemäß verschiedener Medien soll Roman Kuffert eine Zeit lang für die Staatssicherheit (Stasi) der DDR gearbeitet haben. Den Berichten zufolge soll er im Mai 1979 schriftlich seine Bereitschaft erklärt haben, für die Stasi unter dem Decknamen „IM Atze“ zu arbeiten. Im Juli 1979 wurde im Stasibeschluss XV/1273/78 der offizielle Vermerk eingetragen: „Der IM-Vorgang wird aufgrund von Unzuverlässigkeit und erwiesener Unehrlichkeit eingestellt." Diese Quelle stellt Roman Kuffert für die aktuelle Recherche zu seinen möglichen Verstrickungen mit der Stasi selbst zur Verfügung.

Tatsächlich gelang es Kuffert im September 1980 gemeinsam mit einem Freund über eine Leiter an der Berliner Mauer nach West-Berlin zu flüchten. Auch damals berichtete die Bild und nannte die Flucht „tollkühn“. Seine Geschichte erscheint somit durchaus plausibel. Und doch stellt sich die Frage, warum er seine Kontakte zur Stasi bislang gekonnt verschwiegen hatte.

Vielleicht schämte er sich schlicht seiner Vergangenheit. Vielleicht war er aber auch zu dem Schluss gekommen, dass seine Spitzeltätigkeit – und sei sie auch noch so kurz gewesen – einfach nicht so recht zu seinem sorgsam kuratierten Image als konsequenter Gegner des SED-Regimes passen wollte.

Noch im Oktober 2023 erzählte er in einem Interview mit dem Compact Magazin lang und breit von seiner spektakulären Flucht und seinem oppositionellen Engagement. In der Samariterkirche hatte er an Bluesmessen teilgenommen und will später in der Bundesrepublik immer wieder zugunsten von Dissident*innen in der DDR bei Behörden vorstellig geworden sein. Er sprach davon, wie er in den „Fokus der Staatssicherheit“ gekommen war, er und seine Freunde hätten sich damals „aber nicht beirren lassen“. Wie intensiv seine Kontakte zur Stasi tatsächlich waren, darüber schwieg er jedoch.

Dennoch ist es eher unwahrscheinlich, dass die jüngsten Schlagzeilen Kuffert schaden werden, genauso wenig wie anderen Politikern der AfD, deren Stasi-Vergangenheit ans Licht gekommen ist. Ganz im Gegenteil haben viele von ihnen noch heute Mandate und Parteiämter inne.

Quelle: MAZ

CDU Mitgliedschaft

Wer wichtige Lebensabschnitte als Mitglied der AfD verschweigt, wie die IM Tätigkeit bei der Stasi oder (in der Öffentlichkeit) dessen vorherige Mitgliedschaft bei der CDU, ist kein vertrauenswürdiges Parteimitglied - Auch nicht für die AfD. 

Man kann nur mutmaßen aus welchem Grund R. Kuffert dafür hatte, seine IM Tätigkeit innerhalb der AFD zu verschweigen. Realistischer ist hierbei die These, das die CDU bereits Informationen über seine Stasi Vergangenheit hatte und diesen Hintergrund, aufgrund der zunehmenden Bedeutung der AfD als Oppositionspartei, für ihre Anti-AFD-Kampagne für sich frühzeitig nutzen wollte. 

Wie bereits bekannt ist, sahen sich zur damaliger Zeit einige DDR-Bürger wegen drohender Repressalien Seitens der Stasi dazu "gezwungen", als IM zu arbeiten. Der Personalbestand stieg bis zum Ende der DDR stetig an. Bis 1989 waren rund 91.000 hauptamtliche Mitarbeiter für den MfS tätig gewesen, zuzüglich ca. 180.000 Inoffizielle Mitarbeiter. Selbst in der damaligen Bundesrepublik spionierten bis Ende der 1980er Jahre rund 3.000 Bundesbürger für die DDR. Im Laufe von 40 Jahren deutscher Teilung lieferten somit insgesamt schätzungsweise 12.000 Bundesbürger aus und über die Bundesrepublik Informationen. Die Auflösung der Staatssicherheit war mit der Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 nicht zu Ende gewesen. Nach der Wende wurden hunderte ehemalige hauptamtliche sowie inoffizielle Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit in den Brandenburger Polizeidienst übernommen. Zudem wurden rund 17.000 frühere Beschäftigte des DDR-Ministeriums für Staatssicherheit im Öffentlichen Dienst ostdeutscher Landesverwaltungen übernommen - trotz Prüfungen! "Das sind Dimensionen, die bisher keiner geahnt hat": Klaus Schroeder, Leiter des Forschungsverbunds SED der Freien Universität Berlin.

Eines Tages tauchte R. Kuffert im Jahr 2014 bei einem der AFD Stammtischtreffen in Potsdam (Golm) auf und war offensichtlich fest entschlossen gewesen, bei der AFD Karriere zu machen. Fortan schleimte sich dieser "IM-Spitzel" überall ein und suchte sich im Laufe der Zeit gezielt Personen heraus , die ihm bei seinen politischen Ambitionen unterstützen sollten. 

Ein Schelm, wer böses dabei denkt.

Interne Projekte des Kreisverbandes Potsdam, die mutmaßlich nicht mit seinem Ziel übereinstimmten oder von ihm selbst organisiert wurden, weil sie ihn u.a. mit Personen zusammenbrachten die er als potenzielle Konkurrenten oder als nicht förderlich betrachtete, wurden von ihm einfach ignoriert. "Kollegenschwein" könnte man sich denken. Denn es herrschte seit jener Zeit wie allerorts bei der AFD Goldgräberstimmung.

Im Laufe der Jahre versuchte er immer wieder erfolglos innerhalb des Kreisverbandes Potsdam eine Position als Vorsitzender oder auch als dessen Stellvertreter zu erhalten. Bis er eines Tages bei einer Wahl in einem Potsdamer Restaurant (eher ungewollt) "nur" zum Beisitzer ernannt wurde, weil er zuvor zum wiederholten Male als stellvertretender Vorsitzender durchgefallen war. Nicht das er über seinen Erfolg zufrieden gewesen wäre. Denn dies war mutmaßlich der Moment gewesen, indem er später von Seiten eines Bundestagsabgeordneten den Hinweis erhalten hatte, sich in Bornim als Mitglied eintragen zu lassen, weil ihm bei der kommenden Landtagswahl 2024 eine Direktkandidatur winken könnte. Alle spätere Angaben seinerseits, der Umzug wäre aus familiären o.ä. gewesen, waren für seinen Umzug nach Bornim nur eine Ausrede gewesen! 

Nach der Wahl ist vor der Wahl. Sein Angebot an die Öffentlichkeit seine Stasiakte einsehen lassen zu können, ist wohl eher als Schutzbehauptung zu betrachten. Niemand kann normalerweise Akteneinsicht erhalten, ohne selbst Opfer der Stasi gewesen zu sein. Insofern kann sich Herr Kuffert baw. zurücklehnen und sich darüber freuen seine Wählerschaft wie auch seine Unterstützer innerhalb der AFD mit Erfolg getäuscht zu haben. Für die CDU war die Entscheidung auf Kuffert zu setzen am Ende wohl doch noch glücklich verlaufen. Nicht zuletzt deswegen, weil er seit kurzem im Brandenburger Landtag sitzt und die internen Geschehnisse nun brav an die CDU weiterleiten wird. Aber wie sagt man so schön: "Am Ende kommt immer alles ans Tageslicht."

FRAGE: Wenn Roman Kuffert tatsächlich als Dienstverweigerer und Querulant bei der Stasi gegolten hatte, warum wurde dieser "Heldentum"  von ihm bis zu den Landtagswahlen 2024 verschwiegen?

Warum werden leitende AFD-Politiker wie Herr Kalbitz aus dem politischen Wirken der AFD entfernt, während andere Mitglieder wie Roman Kuffert nicht aus der AFD ausgeschlossen werden, obwohl sie nachweislich über ihre Tätigkeit als Stasi-Spitzel im Aufnahmeantrag der AFD gelogen haben? Ist dies das Verständnis der AFD einer seriösen Politik? Wir prognostizieren bereits voraus, das ER der AFD noch Kopfzerbrechen bereiten wird!

Fortsetzung folgt.



Wer mehr über potenzielle STASI - IMs aus der Politik erfahren möchte, kann sich über die Bundesstiftung für Aufarbeitung informieren

Mehr Informationen über die Thematik

[In Bearbeitung]